Russland am Westbalkan: Gefährliches Agieren Moskaus im Vorhof der EU

Russland am Westbalkan: Gefährliches Agieren Moskaus im Vorhof der EU

Kurzanalyse 3 / 2022
Vedran Dzihic und Rosa Hergan

Zusammenfassung
Das Putinsche Russland agiert nun bereits seit längerer Zeit als ein wichtiger und selbstbewusster Akteur am Westbalkan. Eine enge und freundschaftliche Beziehung besteht vor allem zu Serbien und zur bosnisch-herzegowinischen Entität Republika Srpska. In den letzten Jahren wurden die Warnungen vor einem negativen Einfluss Russlands auf die Region immer stärker. Russland positionierte sich immer stärker gegen die EU und die NATO und versuchte mit unterschiedlichen Mitteln, den Einfluss des Westens in der Region zu verringern. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine finden sich vor allem in den serbisch besiedelten Gebieten der Region starke pro-russische Einstellungen in der Bevölkerung und Politik. Trotz einer nun stärkeren Positionierung des Westens in der Region und der Stationierung von zusätzlichen Truppen in Bosnien und Herzegowina bleibt Moskaus Bereitschaft und Fähigkeit, die politische Instabilität am Westbalkan zu verschärfen, intakt. Die vorliegende Kurzanalyse widmet sich vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine der Entwicklung der Rolle Russlands am Westbalkan als konkurrierendes System zu westlichen liberalen Demokratien und stellt die Frage nach konkreten Auswirkungen des Krieges auf die einzelnen Staaten der Region bzw. der Region als Ganzes.

Keywords:
Westbalkan, Russland, Systemkonkurrenz, EU, NATO, Krieg in der Ukraine

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