
Political Borderwork in der Exklave Melilla: Organisationen des Dritten Sektors als Agentinnen migrationspolitischen Wandels?
Political Borderwork in der Exklave Melilla: Organisationen des Dritten Sektors als Agentinnen migrationspolitischen Wandels?
Policy Brief Sophie von Reichelt Juni 2025
In Kooperation mit Universität für Weiterbildung Krems – UWK
Am 24. Juni 2022 versuchten etwa zweitausend Migrant:innen, den Grenzzaun zwischen der marokkanischen Stadt Nador und der spanischen Exklave Melilla zu überwinden. Die gewaltsamen Versuche der marokkanischen und spanischen Sicherheitskräfte, die Migrant:innen zurückzudrängen, verwandelten den Grenzübergang “Barrio Chino” in eine Todesfalle und ein Massengrab. Mindestens 27 Menschen kamen an diesem Tag ums Leben, dutzende gelten bis heute als vermisst. Diese Tragödie steht exemplarisch für eine tiefgreifende Krise an den EU-Außengrenzen, die durch Militarisierung, Externalisierung und die Normalisierung von Menschenrechtsverletzungen geprägt ist. Neben dem „Nador-Melilla-Massaker“ beleuchtet das Paper vier weitere zentrale Missstände und Folgen des Grenz- und Migrationsmanagements in Melilla: Praktiken illegaler Push-Backs, (Menschen-) Rechtsverletzungen in den Aufnahmezentren, Unrechtmäßigkeiten in Asylverfahren sowie bei der Dokumentation von Migrant:innen. Auf Basis einer Feldforschung der Autorin in Melilla und Nador im Winter 2024 wird zudem eruiert, ob und durch welche Aktivitäten (humanitäre sowie politische Aktivitäten wie indirekte, direkte und kooperative Advocacy-Strategien) Organisationen des Dritten Sektors (ODS) wie (I)NGOs, IGOs, ehrenamtliche Vereine oder Aktivist:innen versuchen, gegen diese Missstände vorzugehen. Und ob sie dabei einen migrationspolitischen Wandel erwirken konnten.
Das Policy Brief kann HIER heruntergeladen werden.